Ich träumte von weißen Pferden …

Wie wohl viele andere auch, hatte Katharina ein romantisches Bild von der Camargue mit wilden weißen Pferden im Kopf. So entschlossen wir uns, ein paar Zusatzkilometer einzulegen und diese zu durchqueren anstatt direkt auf dem letzten Teil der Via Rhona nach Sète zu gelangen. Und so radelten wir, nachdem wir die etwas klaustrophobische Stadtausfahrt - die Radlerbrücke wird unterhalb zwischen den beiden Bahnen der Autobahnbrücke geführt - gemeistert hatten, auf zuerst trockenen, wenig befahrenen Straßen und dann auf dem Damm zwischen Meer und Lagune durch die Camargue. Und ja, tatsächlich es gibt noch weiße Pferde. Allerdings sind sie nicht mehr wild, sondern werden für den Reitbetrieb vor Ort genutzt. Hin und wieder sieht man dann doch eines zwischen den Büschen am Straßenrand stehen, wo man nicht so richtig weiß, ob es noch einen Draht dazwischen gibt oder wo der nächste Stall steht - halbwild? Wild und frei sind auf jeden Fall die Unmengen an Vögeln. Wir sind leider keine Ornithologen, aber selbst uns begeisterten die großen Schwärme an Flamingos. Des Weiteren gibt es farbenprächtige Insekten - vor allem große rote und blaue Libellen. Die Landschaft der Großen Camargue ist eine Mischung aus Lagunen und Steppe mit viel Schilf, hohen Gräsern und Büschen und erinnerte uns an den heimatlichen Neusiedlersee - jedoch ist sie von der Ausdehnung um einiges größer. Dazwischen schimmern in weiß immer wieder eingetrocknete Salzstellen hervor. Die Kleine Camargue ist geprägt von Reisanbau und Pferdewirtschaft. Rund um Stes-Maries-de-la-Mer gibt es auch einige Strandabschnitte mit der Möglichkeit zum Baden im Meer. Das Gesamtgebiet wird von mehreren Flussläufen der Rhone durchzogen, die man an zwei Stellen mit Gratisfähren queren kann. Wir nutzten die Möglichkeit beim Verlassen der Camargue, ebenso jene zum Einkaufen bei einem der Stände mit herrlichen regionalen Produkten (Reis, Wein, Fischsuppen, Obst …). Wir wünschen euch dieses Mal ein schönes Naturerlebnis bei der Fotostrecke.

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