Ich packe meinen Koffer … ups - Packtasche
Begeistert von den Eindrücken der letzten Wochen und hungrig nach mehr Radreiseabenteuer beschlossen wir unsere Flitterwochen fortzusetzen. Der Sprung über den großen Teich bedurfte jedoch noch einiger Vorbereitungen: So mussten Radersatzteile besorgt werden - schließlich gibt es in Patagonien Radläden nur in sehr großen Entfernungen; ein paar Neuanschaffungen mussten getätigt werden wie ein Wasserfilter, um auch in spärlich besiedelten Gegenden die Versorgung mit dem überlebenswichtigen Nass sicherzustellen, und kaputte Teile wie totgetretene Radschuhe ersetzt werden. Des Weiteren wollten wir uns noch ausführlich bei Familie und Freunden verabschieden, die zwischen Begeisterung für unser Vorhaben und wenig Freude über unsere längere Abwesenheit schwankten. Nach mehreren Wochen im herbstlich bunten Mühlviertel - vielen Dank an Katharinas Schwester und ihre Familie für Unterkunft, Speis und Trank - und um einige schöne Feiern reichen, starteten wir in Richtung Südamerika mit einem letzten Zwischenstopp in der Nähe von Wien bei Matthias Schwester - auch euch herzlichen Dank für die schönen Tage! Österreich verabschiedete sich von uns mit dem ersten Schnee der Saison. So flogen wir von Temperaturen um den Gefrierpunkt zu warmen 30 Grad in Buenos Aires nach Ushuaia in Feuerland - hier herrschten wieder frische Temperaturen.
Selbst für Radtransport erprobte Personen wie wir, ist ein Flug mit einem Tandem im Gepäck jedes Mal ein Abenteuer, denn auf jedem Flughafen und bei jeder Fluggesellschaft wird die Aufgabe anders gehandhabt. So kamen wir auch dieses Mal wieder zu neuen Erkenntnissen:
- Wenn es offiziell keine Radkategorie zum Buchen gibt, man das Rad aber angemeldet und den Transport bestätigt bekommen hat, dann fliegt Düsi bei Norwegian eben als Golfgepäck.
- Wenn der Radkarton beim normalen Aufgabeschalter ohne Wiegen freigegeben und codiert wird, dann ist der Einspruch der Waage beim Sperrgepäcksschalter bezüglich Übergewicht nichtig. (Was für ein Glück für unseren 44 Kilo-Karton 😉.)
- Wenn das Personal möchte, passt Düsi in seinem Karton in einen normalen Bus, der zwischen dem internationalen und nationalen Flughafen in Buenos Aires verkehrt.
- Wenn man um Vier Uhr in der Früh nach Ushuaia fliegt, hat der Gebührenschalter für Sondergepäck nicht unbedingt offen. Düsi flog auf jeden Fall gratis in den Süden, denn das angekündigte Zahlen beim Rückflug fällt wegen des weiteren Reiseverlaufs wohl aus 😉.
Nach Zwischenstopps in Oslo und London verbrachten wir fast einen ganzen Tag auf den Flughäfen in Buenos Aires, bis wir reichlich müde mit der Fünf-Uhr-Maschine in Ushuaia landeten. Von anderen Radlern erfuhren wir später, dass wir hierbei noch Glück hatten, denn zwei Tage später startete ein Streik und viele saßen für mehrere Tage in Buenos Aires fest. Manche mussten ihre Route ändern und konnten nicht ihre gewünschte Destination anfliegen.